Apus apus   Deutsche Gesellschaft für
  Mauersegler e. V.
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Entstehungsgeschichte

Die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Mauersegler e.V. ist eng mit der einstigen „Mobilen Vogelhilfe“ von Dr. med. vet. Christiane Haupt und ihrer Entwicklung über die Mauerseglerstation zur heutigen Mauerseglerklinik verknüpft.

Was im Alleingang begann und binnen weniger Jahre alle Ersparnisse restlos aufzehrte, musste, um fortbestehen und expandieren zu können, auf viele Schultern (und Geldbeutel!) verteilt werden. Schon frühzeitig appellierte die ehrenamtliche Mauerseglerstation in der regionalen Presse an die Spendenbereitschaft vogelliebender Mitbürger, sonst hätte die private Initiative schon nach ein oder zwei Jahren ihr Ende gefunden. Insbesondere die Finanzierung der Futterinsekten überstieg schnell die Mittel von Christiane Haupt, die damals Tiermedizin studierte. Private Spenden halfen weiter, reichten jedoch nie lange. Den Stein ins Rollen brachte letztlich die Bemerkung eines Finders, der bei Abgabe eines Mauerseglers bedauernd meinte: „Wenn Sie mir eine Spendenquittung ausstellen könnten...“

Die Idee der Gründung eines gemeinnützigen Vereins zur Rettung von Mauerseglern entstand zwischen Kisten voller gefiederter Patienten, Küchenrollen, Fütterungsutensilien und Medikamenten in der verzweifelt engen kleinen Souterrain-Wohnung von Christiane Haupt, in der die Mauerseglerstation lange Jahre untergebracht war. Auch der Blick auf das gähnend leere Bankkonto und die Grillenrechnungen in der Ablage motivierte außerordentlich, sich mit den näheren Umständen und Voraussetzungen für eine Vereinsgründung zu beschäftigen.

Mit Helfern, Freunden und Sympathisanten wurde beraten. Maßgeblich war auch die Zusammenarbeit mit Erich Kaiser / Kronberg, der unter seinem Dach eine mindestens 40köpfige Mauerseglerkolonie beherbergt und überregional als langjähriger Mauersegler-Experte bekannt ist. Seit über 30 Jahren erforscht er Mauersegler und insbesondere ihre Brutbiologie. Er stand Christiane Haupt und ihrer Mauerseglerstation in den ersten Jahren mit Rat und Tat zur Seite, war auch bei vielen Mauersegler-Starts und Verfrachtungen dabei. Seine Erfahrungen, Ratschläge und tatkräftige Unterstützung waren für das Projekt von unschätzbarem Wert, die Zusammenarbeit von Ornithologe und Tierärztin erwies sich als „winning team“ für die Mauersegler.

Christiane Haupt und Erich Kaiser, unterstützt von einer Handvoll engagierter Mitstreiter, wurden zu den Initiatoren der Vereinsgründung. Am 29. Januar 2000 war es soweit: In Kronberg / Taunus fand die Gründungsversammlung der künftigen „Deutschen Gesellschaft für Mauersegler e.V.“ statt!

Christiane Haupt wurde zur 1. Vorsitzenden und Erich Kaiser zum 2. Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt. Die Vereinssatzung erstellte Robert von Meyer, ein Jurist aus Neuss, der im Vorjahr selbst einen jungen Mauersegler gefunden und in die kleine Frankfurter Pflegestation gebracht hatte. Am 21. Februar 2000 wurde der neugegründete Verein als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Der Öffentlichkeit stellte er sich am 25. März 2000 in der Stadthalle Zeilsheim mit einem ausführlichen Lichtbild-Vortrag vor, in dessen Verlauf Christiane Haupt über „Mauersegler in Menschenhand“ berichtete und Erich Kaiser über die Brutbiologie.

Seitdem hat die Deutsche Gesellschaft für Mauersegler e.V. (DGfM) im In- und Ausland Mitglieder und Helfer gewonnen und die progressiv expandierende Mauerseglerstation / Mauerseglerklinik bis jetzt finanziell erhalten können. Die bundesweit einzige und einzigartige Pflegeeinrichtung für Mauersegler ist nach wie vor das dominierende und kostenträchtigste Projekt des Vereins und nur deshalb momentan noch zu finanzieren, weil alle Helfer und Mitarbeiter ehrenamtlich arbeiten und die tierärztliche Versorgung von der 1. Vorsitzenden geleistet wird. Die gute finanzielle Situation, aufgrund der großen Akzeptanz bei vielen Sponsoren und Kleinspendern, hat uns in die Lage versetzt drei halbe Stellen zu finanzieren, die natürlich keine Mitglieder sind.

 

Zunehmende Bekanntheit der Klinik in der Öffentlichkeit, nicht zuletzt durch die Homepage der DGfM, wird aber auch in Zukunft zur immer größeren Diskrepanz zwischen den steigenden Patientenzahlen und dem finanziellen, personellen und räumlichen Limit des Vereins führen. Zwar zog die Mauerseglerstation bald nach der Vereinsgründung in eine leerstehende Wohnung, die von einem Vereinsmitglied kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, doch schon bald erwiesen sich auch diese Räume als zu klein. So ergab sich die unerträgliche Situation, dass es einerseits stets zu wenig HelferInnen gab, andererseits aber auch nicht der Platz vorhanden war, neue Leute anzulernen. So bezog die Mauerseglerklinik 2012 180qm, die zwar nicht mehr kostenfrei, dafür aber nach vielen Jahren der Enge endlich hinreichend groß sind.

 

Mittlerweise hat der Verein sein 298. Mitglied begrüßen dürfen. Doch das Damoklesschwert der Finanzierung schwebt immer noch über unseren Köpfen: Zwar bieten die Mitgliedsbeiträge eine berechenbare Grundlage, jedoch sind sie alles andere als ausreichend zur Finanzierung des Vereins und insbesondere der Klinik. Spenden von Personen wie auch von privaten oder staatlichen Institutionen sind daher nach wie vor mehr als willkommen und –mangels gesicherter, regelmäßiger, staatlicher Unterstützung– unabdingbar, um den Klinikbetrieb aufrecht erhalten zu können.

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