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Fuerteventura: Regen...
Dienstag, 21. Januar 2014 15:16
Von: Christiane Haupt

Auch der federlose Tuuli konnte auf Fuerteventura starten,

nachdem ihm neue Federn geschiftet wurden. (c) E. Brendel

...ist eigentlich ein Segen für die spärliche Vegetation und die Fauna der kargen Kanareninsel! Doch just zum Start überwinterter Mauersegler braucht man ihn nicht gerade. So erfüllte der spanische Wetterbericht "El Tiempo" die MitarbeiterInnen der Mauerseglerklinik in der vergangenen Woche mit großer Sorge: Für die zweite Flugverfrachtung vom 16.-18. Januar 2014 wurde vergleichsweise kühles Regenwetter prognostiziert. Graue Stimmung also auch beim Aufbruch zum Flughafen mitten in der Nacht. Ohne Zwischenfälle passierten zehn quirlige Mauersegler die Kontrolle, warteten artig aufs Boarding und starteten um 4.45 Uhr Richtung Süden.

 

Bei der Landung lagen der gesamte Süden und Westen Fuerteventuras unter dichten Wolkenmassen, im Norden und Osten hingegen war es sonnig. Frühmorgenliche 18°C ließen die Hoffnung auf einen erfolgreichen Seglerstart steigen. Doch schon auf der Fahrt ins Landesinnere, zum Quartier in Lajares, begann es zu regnen und die Temperatur sank. In der "Casa Pedro" in Lajares angekommen wurden die hungrigen und durstigen Vögel zunächst ausgiebig versorgt. Dann Krisengespräch mit Andrea und Pancho, unseren Starthelfern auf der Finca Esquinzo in Tindaya: keine Chance, dichte Wolkendecke und kräftiger Regen über der gesamten Startregion!

 

Plan B trat in Kraft: Vögel ins Auto laden, Sonne und einen anderen Startplatz suchen! Inzwischen war die Regenfront zur Ostküste hinübergewandert. Dafür lagen Lajares und der Westen plötzlich in warmem Sonnenschein! Am westlichen Ortsrand von Lajares fand sich in einer steinigen Senke ein vielversprechender Platz zum Starten. Der große Moment war gekommen! Altsegler Boniface aus Savona/Italien sollte den Anfang machen, zögerte aber zunächst, überwältigt von endlosem blauem Himmel, Sonne und lauem Wind nach ewigen Monaten der Gefangenschaft. Die zierliche Spanierin Aimie aus Toledo hingegen, die über 2 Jahre auf diesen Augenblick hatte warten müssen, kannte kein Zögern und sauste mit blitzenden Augen empor in den Himmel. Boniface folgte ihr gleich darauf. Als nächster flog Jungsegler Rufus aus Frankfurt, den seinerzeit eine Katze fast zerfleischt hatte. Für ihn, der nach seinem langen Leidensweg Angst und Scheu nie mehr verloren hat, freuen wir uns ganz besonders, dass er nun gesund, kraftvoll und mit neuen Federn an den Himmel zurückkehren durfte. Tuuli und Sinead aus Frankfurt, deren hochgradige Gefiederschäden ebenfalls erfolgreich behoben werden konnten, starteten als nächste, und dann lieferte Talbot, der zusammen mit Altvogel Boniface aus Savona gekommen war, einen sensationellen Senkrechtstart ab. Samira und Jenaro aus Mainz, die während ihres gesamten Klinikaufenthaltes unzertrennlich gewesen waren, flogen schwerelos ab - gemeinsam. Zuletzt schwangen sich Cliff aus Dresden und Jojo aus Würzburg in die Lüfte, auch sie hatten die langen Monate in der Mauerseglerklinik miteinander verbracht.

 

Glück pur nach diesem herrlichen Start! Anderthalb Tage Erholung, danach zurück nach Frankfurt: Die nächsten Segler müssen schleunigst geschiftet werden, denn am 27. Januar findet bereits die dritte Flugverfrachtung statt!

Buchenstraße 9
D-65933 Frankfurt

Tel.:+49(69)35 35 15 04
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