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Liebe Mitglieder und Sponsoren, liebe Mauerseglerfreundinnen und –freunde!
Montag, 08. Juni 2015 21:08
Von: Dr. med. vet. Christiane Haupt

Die Saison 2015 hat begonnen!

Little Joe & Freunde     © C. Haupt 2015

Little Joe & Freunde © C. Haupt 2015

Jeden Tag treffen verunglückte Mauersegler bei uns ein, deren langer Flug von Afrika ins deutsche Brutgebiet abrupt und oft grausam endete. Einige haben Glück: Altsegler „Artemis“ aus dem Vogelsberg, unser 1. neuer Patient, konnte wenige Tage später wieder in die Freiheit starten. Andere sind weniger glücklich und wurden Opfer von Katzen, Greifvögeln oder dem Straßenverkehr, sie trafen mit schwerem Schock ein wie „Attila“ aus Hattersheim, mit gebrochenen Knochen und anderen schlimmen Verletzungen wie „Hera“ aus Frankfurt und „Persephone“ aus Ludwigshafen, oder mit ausgerissenen Schwungfedern wie „Strawinsky“ aus Saarbrücken, „Kasia“

aus Mannheim und viele andere. Sie alle werden bei uns tiermedizinisch versorgt und bis zu ihrer Genesung aufwendig betreut.

Gerade Mauersegler mit Großgefiederschäden sind Langzeitpatienten. Nicht selten dauert es viele Monate, bis fehlende Federn nachgewachsen sind und defekte geschiftet werden können.

Deshalb sitzen zur Zeit in unserer Klinik nicht nur die neuen Sommergäste, sondern auch noch ca. 40 Überwinterer. Es sind vor allem Jungvögel aus 2014, die zu uns überwiesen wurden, weil ihr Groß- und Körpergefieder in unbeschreiblichem Zustand war. Nur bei uns ist es möglich, ihr Leben zu retten, weil wir die falknerische Methode des Schiftens routinemäßig an Mauerseglern ausführen. Doch die Warteliste ist aufgrund unseres personellen Notstandes lang: Wir haben zu wenig Fütterungshelfer. Wer nonstop füttern muss, kann nicht schiften, und deshalb warten die jungen Vögel länger und länger auf ihre neuen Federn und die ersehnte Freiheit. Da ein Mauersegler pro Woche für ca. 10 Euro Insekten vertilgt, geraten wir nun auch finanziell massiv in Bedrängnis. Um unsere Überwinterer retten zu können
sowie die Versorgung der Patienten 2015 sicherzustellen (ganz sicher dürfen wir wieder mit Hunderten hilfsbedürftiger Mauersegler rechnen!) bitten wir dringend um Ihre Hilfe!

Am Elend dieser Mauersegler sind häufig Menschen schuld, die ihre Niststätten zerstört haben. Verwaiste junge Mauersegler werden oft wohlmeinend, aber unwissend falsch gefüttert. Schwerste Gefiederschäden sind die Folge. Wir meinen, gerade diese Mauersegler haben eine zweite Chance verdient! Vielleicht schaffen es nicht alle, aber viele von ihnen haben das angeborene Können, die Zähigkeit und den unbedingten Willen zum Fliegen, der uns bei den Starts immer wieder die Tränen in die Augen treibt.

Eigentlich können wir es uns auch gar nicht leisten, Mauersegler zu verlieren. Gerade in diesem Jahr erreichen uns aus ganz Deutschland Anfragen, warum nur so wenige Vögel zurück gekommen sind oder warum die Mauersegler ausbleiben. Von vielen Menschen werden sie als Sommerboten sehnsüchtig erwartet. Doch oft warten sie vergeblich.


Wir können nicht beweisen, warum dies so ist, vermuten aber die Verkettung mehrerer Umstände: Die nasse und kalte Saison 2013 brachte Tausenden Vögeln den Tod. Auch die rücksichtslose Bejagung auf dem Zugweg nimmt zu. Diejenigen, die dennoch zurückkommen, finden oft dank Energiesanierungen des Gebäudebestands keine Nistplätze mehr vor. Nie hatten wir so viele Verletzte aus Brutplatzkämpfen wie in letzter Zeit! Und wer es schafft, eine Bruthöhle zu erobern und zu brüten, wird dann oft genug durch Baumaßnahmen im Sommer vertrieben oder gar getötet: Unzählige Küken verhungern jedes Jahr hinter Gerüsten oder werden achtlos in den Schutt geschmissen. Altvögel verunglücken beim verzweifelten Versuch, in ihren verschlossenen Nistplatz zu gelangen.


Wir finden, wir schulden den überlebenden Mauerseglern bestmögliche Obhut! Wir müssen uns für ihren Schutz und für ihre Brutmöglichkeiten ebenso einsetzen wie wir für sie sorgen sollten, wenn sie einen Unfall haben oder verwaisen. Damit sie noch lange als Sommervögel um unsere Häuser jagen und uns mit ihren atemberaubenden Flugkünsten erfreuen können. Damit unsere Kinder noch wissen, was ein Mauersegler ist.

 

Wir brauchen Ihre Hilfe!

 

  ● Werben Sie neue Mitglieder für uns!

  ● Informieren Sie Ihre Freunde, Verwandten und Bekannten über uns, unsere Arbeit und den Mauerseglerschutz!

  ● Werben Sie für Patenschaften oder Futterspenden. Als Lohn erwartet den Paten eine Urkunde mit Foto und Informationen - und ein Mauersegler mehr am Himmel!

  ● Spenden Sie großzügig für unsere Pfleglinge!

  ● Bitte stimmen Sie bei der NASPA-Spendenaktion täglich für uns ab: tinyurl.com/naspa175

 

Wir danken Ihnen für Ihr Engagement, für Ihr Interesse an diesen besonderen Vögeln und wünschen Ihnen und uns einen Sommerhimmel voller Vögel,

herzlichst Ihre


Dr. med. vet. Christiane Haupt
Vorsitzende, Deutsche Gesellschaft f. Mauersegler e. V.
Leiterin, Mauerseglerklinik Frankfurt am Main

Buchenstraße 9
D-65933 Frankfurt

Tel.:+49(69)35 35 15 04
Wir nehmen nur Segler an!

Telefonische Anfragen zu anderen Fundvögeln bearbeiten wir NICHT.

Wenden Sie sich dafür bitte an: Wildvogelhilfe.org/
 
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