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Alpensegler in der Mauerseglerklinik
Sunday, 06. July 2014 16:56
Autor: Dr. med. vet. Christiane Haupt

Foto: (c) C. Haupt

26 Patienten wurden am gestrigen Freitag in der Mauerseglerklinik eingeliefert bzw. von ehrenamtlichen Kurieren bei den Findern abgeholt. Das Telefon stand nicht still. Im Vogelzimmer Akkord füttern der (immer viel zu wenigen) Helferinnen. Es war 2 Uhr nachts, bis der letzte Schnabel gestopft war. Zwischendurch Infusionen verteilen, medizinische Notversorgung, vorläufige Fixation von Frakturen, die nun, in der Nacht, abgearbeitet werden müssen. Und leider auch, unvermeidlich, Euthanasie bei zu schwerwiegenden Verletzungen, wenn offenkundig war, dass der betroffene Segler niemals mehr würde fliegen können. Wie Iola aus Köln, die gestern nacht von einem fb-User gemeldet und am nächsten Vormittag von der Finderin gebracht wurde: offene Splitterfraktur des Flügels, infaust. Oder Pernilla aus Butzbach, mit zertrümmertem Brustbein... Sie durften sanft einschlafen und mussten nicht mehr lange leiden.

17 der 26 Patienten waren Nestlinge, und - traurige Tatsache - die meisten wiederum aus Dacharbeiten. Darunter auch (s. Foto) 4 Alpenseglerbabies, die bei Sanierungsarbeiten im Süden Baden-Württembergs "anfielen". Die Rücksichtslosigkeit und Ignoranz, mit der Dacharbeiten zur Brutzeit streng geschützter Wildvögel wie Mauer- und Alpensegler durchgeführt werden, erschüttert uns jeden Tag aufs neue. Wir möchten gar nicht wissen, wie hoch die Dunkelziffer all der Nestlinge ist, die im Bauschutt verenden oder hinter Gerüsten qualvoll verhungern. Es erfüllt uns auch mit Zorn, dass derzeit fast ein Drittel unserer Patienten normalerweise von den Eltern versorgt werden würde. Stattdessen sitzen nun die ehrenamtlichen Helferinnen der Mauerseglerklinik, opfern ihren gesamten Sommer und füttern ca 18 Stunden am Tag teuer eingekaufte Heimchen. Futterkosten pro Vogel pro Woche durchschnittlich: 10-12 Euro!!!

Das interessiert die Verantwortlichen aber offenbar nicht. Obwohl nicht mal der hartgesottenste Ignorant hier noch den beliebten Standardspruch "Das ist nun mal Natur" anbringen kann, den engagierte Menschen, die sich für die Rettung in Not geratener Wildtiere einsetzen, sich so oft anhören dürfen.

Auf dem Foto sehen Sie die Alpenseglerbabies Anton, Asmus, Alyssa und Amélie. Aufmerksame Tierschützer haben sie aus dem Gebäude gerettet, bevor sie im Schutt begraben wurden. Wieviel sind die Gesetze wert, die sie, ihre Eltern und Niststätten hätten schützen sollen? Wo waren die Behörden, denen ihre Durchführung oblag? Wo sind die Politiker, die sich dieser Mißstände annehmen müssten? Wo ist das Verantwortungsbewusstsein des Bürgers für heimische Wildtiere?

Naturschutz in Deutschland - ein trauriges und peinliches Thema.

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