Nun ist er wieder frei, der Tapfere, der den mörderischen Anschlag auf Leib und Leben (und Federn) mit Müh und Not überlebte! Frisch geschiftet stieg der Saarländer Segler, noch vor kurzem mehr tot als lebendig und zementiert mit Bauschaum, heute empor in den Himmel. Happy End…? Nur bedingt. Wenn Samuel heimkehrt, wird er den Einflug zu seinem Nistplatz weiterhin verschlossen mit steinhartem Bauschaum vorfinden. Vergeblich wird er versuchen einzufliegen, es immer und immer wieder versuchen.
Samuel weiß nicht, dass er in einem Land lebt, in dem Gesetze mit Füßen getreten werden. Lapidare Auskunft der zuständigen Behörde, die für die Erhaltung des Nistplarzes hätte sorgen müssen: Samuel sei ja in der Mauerseglerklinik in Sicherheit, also bestünde keine Notwendigkeit, den Nistplatz wieder zu öffnen. Diese "Logik" verstehen wir nicht. Auch nicht, was daran gesetzeskonform sein soll. Das letzte Wort in dieser Angelegenheit ist noch nicht gesprochen. Aber für Samuels Brutsaison wird es zu spät sein.
Pikantes Detail: Der engagierte Tier-Notruf Saarland, der uns Samuel brachte und der darauf drängte, den Nistplatz wieder zu öffnen, auch um zu schauen ob sich nicht noch ein Partnervogel hinter dem Bauschaum befand, hat auf der Baustelle Hausverbot bekommen. Aktivitäten für Tier- und Naturschutz unerwünscht.
Deutschland, Bananenrepublik!! Man schaut in die Augen dieses wundervollen Vogels und schämt sich in Grund und Boden.