Neues Leben inmitten von so viel Tod und Vernichtung...? Die dramatische Rettungsaktion dreier nur wenige Tage alter Seglerbabys hat ein glückliches Ende genommen.
In Wabern (Hessen, bei Fritzlar) wurde am 02.06.13 in einer betreuten Mauerseglerkolonie festgestellt, dass ein Nistplatz nur noch von einem Vogel angeflogen wurde. Die Nisthöhle war einsehbar und der Betreuer fand darin drei frischgeschlüpfte Küken und auf ihnen einen toten Altvogel. Für ein Elternteil allein ist es nicht möglich, drei Junge aufziehen. Niemals hätten die Küken so eine Chance gehabt und deshalb wurden sie umgehend und äußerst vorsichtig aus der Nisthöhle genommen. Warm eingepackt wurden die Seglerbabys schnellstmöglich zu einer dort in der Nähe ansässigen Pflegestelle gebracht, wo sie auch umgehend mauerseglergerecht versorgt wurden.
Kurz darauf konnte in der Mauerseglerkolonie der verbliebene Partner des verstorbenen Seglers beobachtet werden, wie er in das Nest einflog. So bleibt zu hoffen, dass der Segler dieses auch weiterhin und bald mit einem neuen Partner belegen wird.
Spontan erklärte sich einer unserer für die Klinik ehrenamtlich tätigen Kurierfahrer bereit, sich gleich auf den doch recht weiten Weg zur Pflegestelle zu machen, um die Küken wie auch den toten Brutvogel abzuholen und in die Mauerseglerklinik zu bringen.
Äußerlich wies der tote, völlig abgemagerte Segler keine Verletzungen auf. Durch die selbstaufopfernde Pflege des Nachwuchses wahrscheinlich aller Kräfte beraubt, hat er dessen Überleben mit seinem eigenen bezahlt. Der Tod dieses Seglers soll nicht ganz umsonst gewesen sein: Seine Kinder sind wohlauf, sie werden leben!
Wir haben sie Jyoti, Mischa und Aluna genannt.