In der letzten Septemberwoche bescherte uns das durchweg launische Wetter noch einmal gute Startkonditionen für unsere Pfleglinge. Eine große Schar vor allem junger Mauersegler wartete ungeduldig darauf, endlich gen Süden zu fliegen, und tat dies nachdrücklich durch unablässiges Toben in den Boxen kund. Zwischen dem 13. und 22. September gab es schlechtwetterbedingt eine Zwangspause, doch dann ließ die Sonne sich endlich wieder blicken, und wir nutzten in den folgenden Tagen das warme Wetter, um den Frankfurter Himmel wieder mit Mauerseglern zu bevölkern. Unter ihnen - wir berichteten! - waren auch die Jungvögel Raven und Tadeusz, ferner eine Reihe von gerade flügge gewordenen Jungseglern, wie Marius und Shanti, Asha, Corleone und Ronda. Ronda hatte sich einige Tage zuvor passenderweise auf einem Balkon im 15. Stock eines Frankfurter Hochhauses niedergelassen, in dem eine unserer Mitarbeiterinnen wohnt! Ausgewachsen, aber völlig abgemagert "wusste" Ronda wohl, wo sie Hilfe finden würde. Glück gehabt! Auch die ersten italienischen Gäste konnten starten, wie Ephraim aus Pescara. Unter den Startern waren auch etliche geschiftete Vögel, denen wir für die Reise in den Süden gutes Wetter und viele Insekten wünschen.

Hier in der Klinik warten aber immer noch weit über 100 Vögel auf neue Federn und die ersehnte Freiheit, darunter auch Heraklion und Antigone, zwei Alpensegler. Alle Mitarbeiter hoffen bange auf einen langen, warmen goldenen Oktober. Solange noch so viele Vögel gefüttert werden müssen, geht das Schiften aus Zeitmangel nur schleppend voran. Die Uhr tickt, der Countdown läuft: In Bälde werden wir von Deutschland aus nicht mehr starten können, denn schon jetzt erfüllen uns die sinkenden Temperaturen mit großer Sorge!