Die Polizeibeamten des 13. Polizeireviers sind es gewohnt, ausgerissene Halbwüchsige zu ihren Eltern zurückzubringen. Doch wohin mit diesem Jugendlichen, den sie heute, am 11. September fanden? Ausgewachsen ist er noch lange nicht. Völlig abgemagert "lungert" er in der Robert-Mayer-Straße in Frankfurt-Bockenheim herum und fällt den aufmerksamen Beamten während der Streife auf.

In der Mauerseglerklinik schrillten die Alarmglocken! Ein Mauersegler wurde gefunden. War es einer der sechs, die eine gute Stunde vorher vor der Klinik in die Freiheit starteten? Für einen siebten Segler endete der Flug früh an der Balkonscheibe eines Nachbarhauses. Die Bewohner waren glücklicherweise zuhause und aufmerksam und brachten den Fehlstarter sofort zu uns zurück, noch bevor das Start-Team wieder zurück in der Klinik war (1000x Danke !!!).

Und nun? Noch ein Fehlstarter? Hat diese Häufung einen Grund?

Doch es kam ganz anders. Die Polizeistreife fuhr kurz nach der telefonischen Ankündigung in der Klinik vor und brachte einen Mauersegler. Einen Jungsegler, etwa 32 Tage alt, abgemagert, ein Notfall - doch es war keiner "unserer" Starter. Erleichterung in der Klinik. Es handelte sich um einen Spätgeborenen. Seine Eltern haben ihn vermutlich im Stich gelassen, als Ende August der Herbst einzubrechen schien und es tagelang regnete und stürmte. Der Kleine wurde "Memory" getauft - ein traditioneller Name für Segler, die am 11.9. gebracht werden. Memory geht es nach einer Notfallbehandlung mit Infusionslösung schon wieder besser. Wir hoffen, dass er sich ohne Komplikationen entwickelt und danken vielmals den aufmerksamen Beamten der Frankfurter Polizeireviere, die -nicht nur in diesem Fall- (tier-)freundlich, hilfsbereit und aufmerksam sind und so schon einige Mauersegler gerettet haben.