Altsegler Mila aus Kellinghusen wurde mit betonhart verklebten Schwungfedern bei uns eingeliefert. Mit dem rechten Flügel war sie in Bauschaum geraten, Opfer rücksichtsloser Maßnahmen am Brutplatz, auf die wir hier nicht näher eingehen wollen. Gesagt sei nur, dass Personen, die auf diese barbarische und brutale Weise gegen streng geschützte Gebäudebrüter vorgehen, gegen das Bundesnaturschutzgesetz sowie gegen das Tierschutzgesetz verstoßen und empfindlich hohe Strafen zu gewärtigen haben.
Mila wurde von engagierten Vogelfreunden gerettet. Gestern erhielt sie in der Mauerseglerklinik in einer einstündigen Schift-OP unter Vollnarkose 9 neue Schwung- und Steuerfedern. Heute drehte Mila bereits souveräne Runden im Trainingszimmer und darf, sobald das Wetter es gestattet, wieder in die Freiheit starten. Sie wird zu ihrem (vermutlich verschlossenen) Nistplatz zurückkehren … Möglicherweise wurde ihr Partner in der zugeschäumten Nisthöhle lebendig eingeschlossen und ist bereits tot. Vielleicht hat er auch Glück gehabt und konnte der Todesfalle entrinnen. Wir wissen es nicht. Mila jedenfalls wird wohl heimatlos sein.
Was tun wir Menschen diesen wundervollen Vögeln bloß an, die nur nisten, ihre Jungen aufziehen und den Himmel bevölkern möchten …
Wenn wir Mila wieder freilassen, werden wir es schweren Herzens tun, auch wenn wir uns freuen, dass sie überlebt hat.
Update 20.05.21: Mila ist heute souverän gestartet!