Saturday, 26. June 2021 12:55
Por: Dr. med. vet. Christiane Haupt
Sanft gebettet … © DGfM
Essen. Essen. Essen. Essen. Essen. Gähnen. Schlafen. © DGfM
Seliger Schlummer. Den kleinen Bronn (rechts) plagt allerdings eine Augenentzündung. Sehr gefährlich bei einem so kleinen Baby. © DGfM
Der wunderschöne sanfte Junius (er ist nur zu uns so sanft, jeder andere Segler wird wüst attackiert) kuriert eine Radiusfraktur aus.
Flauschiges Babyglück © DGfM
Dem kleinen Enno wurde vom Tierarzt eine Spritze in den zarten Brustmuskel gerammt. Mit was und warum (NIEMALS spritzt man solch ein Baby in die Brust!!), blieb unergründlich. Danach sollte Enno eingeschläfert werden. - ??? - Zum Glück reichte es der Finderin dann, sie nahm das Baby wieder mit und kontaktierte uns. Enno kämpfte bei uns mehrere Tage um sein Leben. Inzwischen hat er sich gottlob erholt. © DGfM
Elektra (links) gehört zu den ganz wenigen Glücklichen, bei denen eine Coracoidfraktur (normalerweise ein Todesurteil) günstig verheilte. Ihr Freund Avigdor hatte weniger Glück: nach einem schweren Anflug erlitt er eine Linsenluxation und erblindete einseitig. Während Elektra nun für die Rückkehr an unseren Himmel trainiert, fliegt Avigdor bereits im ewigen Himmel. © DGfM
Der große Moment. Nach langem Klinikaufenthalt oft mit Erstaunen und etwas Ungläubigkeit verbunden. Soll ich oder soll ich nicht? © DGfM
Gesträubtes Rückengefieder zeugt von einer gewissen Unschlüssigkeit. NIEMALS den Segler nötigen! Er entscheidet immer selbst, ob er abspringen will oder nicht. © DGfM
Lagherta will! © DGfM
Schneller und gründlicher als uns lieb ist, mit einer Flut von Mauerseglerbabies und verletzten Altseglern, mit Telefon und Türklingel nonstop, 18stündigen Arbeitstagen und nicht vorhandenen Nächten, mit Fremdwort Schlaf und Utopie Freizeit, mit viel zu viel Kaffee, Fastfood Low Protein und jeder Menge Stress, Hektik, Freud und Leid und dem ganzen Kaleidoskop von Emotionen im irrsinnigen Alltag der Mauerseglerklinik.
Und trotzdem: Berthe, Bronn, Vito, Lucy, Krabat, Kantorka, Enno, Attila, Yentl, Mitanni, Avital und ihr alle … wir lieben unsere 30 hinreißenden Babies, und wir tun für unsere wundervollen Altvögel, was immer möglich ist, - auch wenn dies leider nur zu oft die letzte Reise über die Regenbogenbrücke bedeutet. Denn gegen zertrümmerte Handknochen, ausgerenkte Gelenke, ausgelaufene Augen und zerbissene Flügel sind auch wir machtlos und können nur noch ein sanftes, friedvolles Ende geben. Doch vielleicht ist diese Gnade, so schwer es uns auch fallen mag, das Wichtigste im Leben.
Über 60 stattliche Altsegler der Saison 2021 konnten jedoch bis jetzt geheilt wieder in die Freiheit entlassen werden, und auch einige Vorjährige gingen zu unserer großen Freude erfolgreich an den Start.
Nach dieser kleinen Zwischenmeldung eilen wir nun rasch wieder an die Versorgung unserer derzeit 105 stationären Patienten …