Unter den vielen Tierfreunden, die uns jedes Jahr ihre Findlinge einliefern, stechen ab und an Einzelpersonen heraus, deren Engagement für das Leben "ihres" Seglers deutlich über dem alltäglichen Normalmaß liegt. Über zwei dieser Fälle möchten wir stellvertretend an dieser Stelle berichten.

Alessio ist ein italienischer Mauersegler, der Glück im Unglück hatte. Er hatte das Glück, von Luca gefunden zu werden, einem Tierfreund, der Alessio per Flugzeug aus Brescia in die Mauerseglerklinik brachte. Sein Engagement wurde belohnt: Alessio erhielt einen Satz neuer Federn und wurde frisch geschiftet schon wieder freigelassen.

Auch Claudia, ein rumänischer Jungsegler hatte Glück. Mihaela und Alexandru, die sich in Bukarest für Mauersegler einsetzen, pflegten Claudia etwa 2 Monate lang, bevor sie entschieden, dass der Vogel nur eine Chance hat, wenn er geschiftet wird. Kurzentschlossen setzte sich Alexandru in die Langstrecken-Linienbus Bukarest-Frankfurt, wo er 3 Tage später ankam. Während Alexandru nach einer Nacht in Frankfurt wieder per Bus die lange und sicherlich beschwerliche Rückreise antrat, wartet Claudia z.Zt. auf das Schiften.

Wir freuen uns immer wieder zu sehen, dass die Arbeit der Mauerseglerklinik nicht nur international angesehen und geschätzt wird, sondern dass es auch in so vielen anderen Ländern Menschen gibt, die sich für Tiere allgemein und Mauersegler im Besonderen einsetzen. Unser Dank gilt natürlich auch all denjenigen, die "nur" quer durch Deutschland gefahren sind oder vielleicht sogar das Glück haben, nur quer durch Frankfurt-Griesheim fahren zu müssen, um ihrem Fundvogel eine Chance zu geben, damit es dann eines Tages heißt: "Start frei!"