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Welle von neuen Patienten über die Feiertage erwartet
Friday, 25. May 2012 11:09
By: Christiane Haupt

Zwei der bereits über 90 Patienten der Saison 2012. (c) E. Brendel

So früh im Jahr ist die Mauerseglerklinik, in der nach wie vor unermüdlich renoviert, geräumt und eingerichtet wird, einer solchen Menge von Fundvögeln personell kaum gewachsen, wie wir sie seit Anfang Mai bekommen - schon 82 verletzte Altsegler (heute vor einem Jahr waren es 48!) wurden tiermedizinisch behandelt und sind zum Teil noch stationäre Patienten der Klinik. Sie stammen aus allen Teilen Deutschlands, - für morgen ist sogar ein verunglückter Altsegler mit Gefiederschaden aus Basel angekündigt.

 

Vor allem für die bevorstehenden Pfingstfeiertage erwarten wir eine Welle von neuen Einlieferungen, denn bei dem schönen Wetter werden viele Menschen draußen sein und verunglückte Vögel finden. Wir hoffen dem Ansturm gewachsen zu sein.

 

Vielen Findlingen können wir nur noch mit der erlösenden Spritze helfen: Hera aus Dresden verlor beim Aufprall gegen ein Hindernis ein Auge, Atalante aus Marburg wurde der halbe Flügel ausgerissen, Pearl aus Radolfzell kam mit zerschmettertem Schnabel.

 

Fast jede Nacht wird operiert - Schiften, Flügelfrakturen und anderes: Charis und Titus aus Dresden haben gerade komplizierte Brustbein-Operationen hinter sich und brauchen nun intensivste Pflege. Auch fast verhungerte und geschwächte Segler erholen sich in unserer Intensivstation, wie Freya aus Klingenberg, die mit nur 29 g eingeliefert wurde (normal sind 40-45 g).

 

Umso mehr freuen wir uns über Findlinge, die glimpflich davongekommen sind:

Senseo aus Bonn verflog sich in einer Cafeteria, streifte einen klebrigen Fliegenfänger und kollidierte mit zwei Fensterscheiben. Mit Äther konnte sein Gefieder gereinigt werden, Verletzungen hatte er nicht davongetragen und startete wenig später wieder heimwärts.

Curry aus Frankfurt gelangte durch ein Kippfenster unfreiwillig in ein Treppenhaus, wurde rechtzeitig gefunden, in der Mauerseglerklinik untersucht und wenig später wieder freigelassen.

Kate, ebenfalls aus Frankfurt, verhedderte sich unentrinnbar in Nylonfäden, die vermutlich Spatzen im Nest verbaut hatten, konnte gerettet und mühsam befreit werden und kehrte noch am selben Tag zu ihrem Nistplatz zurück, - wo sie sich hoffentlich nicht gleich wieder verwickeln wird! Dies ist ein Schicksal, das leider sehr viele Mauersegler trifft, und oft geht es tödlich aus! Achtlos auf die Straße geworfener Müll wie Nylonfäden oder Verpackungsmaterial wird vielen freilebenden Tieren zum Verhängnis.

Buchenstraße 9
D-65933 Frankfurt

Tel.:+49(69)35 35 15 04
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