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Tot"gepflegt"
Friday, 06. September 2013 09:49
By: Christiane Haupt, Eva Brendel

Cielo wurde langsam und qualvoll zu Tode "gepflegt" - so nicht!!! (c) E. Brendel

Leider sind dieses Jahr viele Segler in sehr schlechtem Zustand, sterbend oder schon tot in der Mauerseglerklinik angekommen. Schlimm genug, wenn diese Vögel zu spät oder zu schwer verletzt gefunden wurden und deshalb nicht mehr zu retten sind! Doch viel schlimmer ist es, wenn sie in Menschenhand waren und erst nach Tagen, Wochen oder gar Monaten als Zerrbilder ihrer selbst bei uns abgegeben werden.

Wer ein hilfloses Tier mitnimmt, übernimmt damit eine Verantwortung. Es heißt sich zu informieren, um was für ein Tier es sich handelt und wie es artgerecht zu behandeln ist. Es bedeutet für das richtige Futter zu sorgen, es hygienisch unterzubringen und seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Mauersegler sind äußerst pflegeintensiv. Sie müssen alle 2 Stunden gefüttert werden, sie brauchen viele (teure) Insekten oder unermüdliches Sammeln von Insekten, ihre Boxen müssen stets sauber gehalten werden. Unter Umständen brauchen sie medizinische Hilfe. Wer merkt, dass er diese Leistung nicht erbringen kann (oder will), sollte für sich und den Segler nach Hilfe suchen - und zwar rechtzeitig!

 

Auch in dieser Woche wurden bei uns sterbende flügge Mauersegler abgegeben. Sie wogen unter 24 Gramm (normal sind etwa 40 Gramm), ihre Füße und Kloaken waren in hartem Kot quasi eingebacken und wund, ihre Federn abgestoßen und defekt. Sie waren völlig ausgekühlt und verdreckt; die Kehlbefiederung fehlte bei einigen, wohl weil die Segler mit Futterbrei malträtiert wurden, der rund um den Schnabel das Gefieder und die Augen verklebte und verätzte. Nach und nach fielen die Federn aus. Die Vögel waren bis auf die Knochen abgemagert, und sie waren fast verdurstet. Über Wochen müssen sie unsäglichen Durst gelitten haben; man hatte ihnen nicht einmal ausreichend Wasser gegeben. Ihre Haut war ausgetrocknet, lederartig und schuppig, die Schleimhäute trocken, geschwollen, entzündet und verpilzt. Das Martyrium, das sie hinter sich hatten, mag man sich kaum vorstellen.

 

Mauersegler sind zäh. Sie halten viel aus, bevor sie sterben. In diesen Fällen müssen sie zuviel aushalten. Mit Tierliebe hat ein solches Verhalten nichts zu tun!

 

In ihren letzten Minuten haben dann die, die es lebend zu uns schaffen, noch einmal den Gesang der anderen Mauersegler im Ohr, können in der Wärme liegen und werden von ihren Artgenossen getröstet. Es ist immer wieder ergreifend, wenn ein kleiner Mauersegler seinen wohlgewachsenen Flügel über einen solch armen Kameraden legt oder ihn am Kopf versucht zu putzen. Die, die unterwegs sterben, haben noch nicht einmal diesen Trost, verenden einsam in Dunkelheit und Kälte. Das macht uns traurig und wütend, denn es ist vollkommen unnötig!

 

Buchenstraße 9
D-65933 Frankfurt

Tel.:+49(69)35 35 15 04
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