… wurde Miramis aus Rodgau heute bei uns abgegeben. Nein, der Altsegler hat keinen verletzten Flügel, wie die Finder vermuteten, - er war im Endstadium der Auszehrung, ausgetrocknet und fast verdurstet, auf 30 g abgemagert, und konnte sich nicht mehr auf den Füßen halten. Gefunden wurde Miramis vor einer Kirche. Wir vermuten, dass er irgendwo eingesperrt war und sich in letzter Minute aus der Todesfalle befreien konnte. Doch fliegen konnte er nicht mehr und wäre ohne das schnelle Eingreifen seiner Finder, die ihn sofort zu uns brachten, verendet. Miramis bekommt nun Infusionen und Intensivbetreuung. Es geht ihm schon etwas besser, doch über den Berg ist er noch nicht.

Salsa aus Unterliederbach wurde auf einem Dachboden gefunden. Der Segler hatte sich dort verirrt, war in einen Karton gefallen und kratzte jämmerlich um sein Leben. Er hatte viel, viel Glück, noch lebend entdeckt zu werden! Ein anderer Segler, der auch dort lag, war bereits tot …  Bei Ankunft wog Salsa noch 34 g und erhielt ebenfalls gleich eine Infusion.

Todesfalle Dachboden! Alljährlich verenden zahllose Mauersegler elendiglich auf Dachböden. Auf der Suche nach Nistplätzen schlüpfen sie durch kleine Öffnungen im Dach hinein, finden aber nicht wieder hinaus, da von oben einfallendes Licht das Wiederfinden der meist ebenerdig liegenden Einschlupfe unmöglich macht. Ihr Tod ist lang und qualvoll …

Bitte kontrollieren Sie während der Brutzeit der Mauersegler regelmäßig Ihren Dachboden, sofern Sie in einem mindestens zweistöckigen Haus in städtischem Umfeld leben und Mauersegler in der Nähe beobachten! Vielleicht können Sie manchem verflogenen Mauersegler das Leben retten. Gefundene Segler aber bitte nicht einfach fliegen lassen, sondern zunächst tropfenweise etwas Wasser an den Schnabelrand streichen, den Vogel auf einer Brief- oder Diätwaage wiegen, in einem Karton sicher unterbringen und uns kontaktieren. Wir beraten Sie über die weiteren Maßnahmen.