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12x Gone with the Wind!!!
Freitag, 19. Dezember 2014 18:08
Von: Christiane Haupt

Provisorische Unterbringung der Mauersegler im Quartier in Lajares während der letzten Fütterungen.

Eine Styroporbox zur Parkbox umfunktioniert: Hier warten Charity (vorn links), Kimiko (hinten) und Sonea (rechts) auf ihre zweite Grillenportion, während ihre Wohnbox saubergemacht wird. (c) C. Haupt

Heftige Windböen und am späteren Nachmittag Regen haben unserer zwölfköpfigen Reisegruppe diesmal auf Fuerteventura das Leben schwer gemacht. Dennoch, als ich am späten Vormittag des 17. Dezembers mit meinen 4 Boxen auf der Höhe des Guanchenberges bei Tindaya stand, zögerte keiner der 12 Mauersegler: Sonne, blauer Himmel... - die Freiheit rief!

Die Jungsegler Kianga (Berlin) und Lukas (Luckenwalde) machten den furiosen Anfang, gefolgt von Hareth (RO-Pitesti) und Kolya (Castrop-Rauxel). Danach brausten die vorjährigen Pfleglinge Jakub und Kajtús (beide aus PL-Stettin) durch den Barranco davon. Eine kleine Pause folgte, die den Starthelfern Gelegenheit gab, sich auszutauschen und sich zu vergewissern, wer welchen Segler wo hatte entlangfliegen sehen. Hier waren Andrea und Pancho, unsere Freunde von der Finca Esquinzo, mit ihren Ferngläsern und ihrer langjährigen Starterfahrung klar im Vorteil und konnten mir manchen Zweifel nehmen, denn vor dem dunklen Hintergrund der Berghänge hatte ich manchen Schützling gleich aus den Augen verloren.

Den zweiten Teil der Startgruppe führte ein ebenfalls vorjähriger Mauersegler an: Ayla (Hannover) bestand mit Bravour ein adrenalinträchtiges Intermezzo mit den beiden ortsansässigen Bussarden sowie einem Kolkraben. Alle drei setzten dem jungen Segler mit unmissverständlichem Interesse zu, gerieten sich aber dann gegenseitig in die Federn, so dass die flinke Ayla ohne Mühe unter ihnen durchtauchte und in den Himmel stieg. Bussarde und Rabe schauten "in die Röhre"!
Die zierliche, ebenfalls vorjährige Italienerin Tosca (I-Siena) wählte vorsorglich die andere Richtung zum Abflug und schoss in Richtung Finca Esquinzo davon.

Danach startete unser Nesthäkchen Sonea (Frankfurt-Heddernheim) und ließ völlig vergessen, dass sie immer einer unserer stillsten und zartesten Pfleglinge gewesen war: Nun eroberte sie den Himmel! Kimiko (Kelkheim) mit ihrem unverwechselbaren Kreuzschnabel war die nächste, die gegen den Wind kämpfend unseren Blicken entschwand. Als vorletzte war die vielgeliebte Charity (Heidelberg) an der Reihe, die sich mit Sonea und Kimiko ein Terrarium in der Klinik geteilt und uns alle durch ihre besondere Zutraulichkeit bezaubert hatte. Kraftvoll breitete sie ihre neuen Schwingen, die sie einem ganz besonderen Federspender verdankt: Erinnert Ihr Euch an den Altvogel, der 2013 tot auf seinen drei frischgeschlüpften Küken liegend bei uns eingeliefert wurde, der in der schrecklichen Schlechtwetterphase sein Leben gegeben hatte, um seine Kinder zu retten? Nun rettet er anderthalb Jahre nach seinem Tod mit seinen wunderschönen Federn noch einen vierten Mauersegler: unsere Charity!

Altsegler Illyria aus Ludwigshafen machte den Schluss, sozusagen als Chaperonne für die Jungseglerschar. Souverän, wie nur ein erfahrener Altsegler es kann, lieferte sie uns den schönsten Start von allen und schwang sich trotz starker Windböen senkrecht empor in den Himmel, der sich allmählich zu bewölken begann.

Hoffentlich sind alle Zwölfe noch rechtzeitig vor dem kurze Zeit später beginnenden Regen in sonnigere und weniger windige Regionen der Insel - oder am besten gleich nach Afrika geflogen! In Illyria haben sie ja einen starken lebenserfahrenen Altsegler als Guide dabei. Ein wenig mulmig war mir zumute angesichts des ungünstigen Wetters vor Ort, doch ich vertraue auf die Kraft und Geschicklichkeit unserer Mauersegler. Sie sind dafür geschaffen, mit dem Wind zu fliegen!

Buchenstraße 9
D-65933 Frankfurt

Tel.:+49(69)35 35 15 04
Wir nehmen nur Segler an!

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Wenden Sie sich dafür bitte an: Wildvogelhilfe.org/
 
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