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Todesfalle Katzennetz
Montag, 29. Juli 2013 10:14
Von: Christopher Müller

Flavie bekam 15 neue Federn (c) E. Brendel

Ein neuer Trend stellt sich mehr und mehr als Gefahr für Mauersegler, Schwalben, Hausrotschwänze, aber auch Eichhörnchen dar: das Katzennetz. Es wird an Balkonbrüstungen gespannt, um Wohnungskatzen den Spaziergang über den Balkon zu ermöglichen ohne sie dem Risiko des Herunterfallens auszusetzen.

 

Für Gebäudebrüter stellen diese Netze jedoch eine Todesfalle dar, denn oft blockieren diese Netze die Einflüge zu Nistplätzen. Bei der Suche im Frühjahr oder beim verzweifelten Versuch, die Brut zu erreichen, verfangen sich viele Vögel in den Netzen, wo sie schnell zu "Katzenspielzeug" werden. Bereits ein gutes Dutzend solcher und ähnlich gelagerter Fälle wurden uns in diesem Jahr gemeldet.

So wurde beispielsweise Flavie von der Wiesbadener Feuerwehr aus einem Netz herausgeschnitten. 15 Federn mussten geschiftet, also in einer aufwändigen Operation durch intakte Spenderfedern ersetzt werden. Für Flavie ging es gut aus - in anderen Fällen kommt oft jede Hilfe zu spät.

 

Ist es mangelndes Problembewusstsein der Katzenhalter? Vermutlich ist dies meist der Fall, jedoch hatten wir auch schon schockierende Anfragen des Typs: "Wie kann ich die Mauersegler wegkriegen?" Natürlich gar nicht, denn Mauerseglernistplätze sind wie andere Nistplätze gesetzlich geschützt und damit in der Brutzeit für menschliche Eingriffe absolut tabu! Werden außerhalb der Brutzeit Nistplätze, zum Beispiel durch Baumaßnahmen zerstört, so sind neue Nistmöglichkeiten zu schaffen.

 

Es gilt daher für Sie als MauerseglerfreundIn die Augen offen zu halten. Sollten Sie beobachten, dass ein Einflug versperrt wird, sprechen Sie die Bewohner darauf an. Sollten diese sich uneinsichtig zeigen, informieren Sie die Untere Naturschutzbehörde. Bei "Gefahr im Verzug" muss sie sofort eingreifen.

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