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Wieder und wieder und wieder ...
Mittwoch, 02. Juli 2014 16:54
Von: Dr. med. vet. Christane Haupt

Foto: (c) C. Haupt

Und schon wieder wurde ein Mauerseglernistplatz zerstört, wurden Jungvögel aufgrund von Dacharbeiten zu Waisen und müssen nun aufwendig von Hand aufgezogen werden, während ihre verzweifelten Eltern immer und immer wieder die nunmehr verschlossene Nisthöhle anfliegen!

Jeden Tag wird den Mitarbeitern der Mauerseglerklinik klarer, dass unser Bundesnaturschutzgesetz nicht das Papier wert ist, auf dem es gedruckt wurde. Kaum jemand scheint sich darum zu scheren, dass die Niststätten unserer besonders geschützen Vogelarten - wie Mauersegler, Schwalben, Sperlinge... - GANZJÄHRIG GESCHÜTZT sind und weder zerstört noch verschlossen noch beseitigt werden dürfen. Völlig unbekümmert schreitet die Zerstörung fort. Es ist eine traurige Tatsache, dass die meisten der bis jetzt bei uns eingelieferten Mauerseglernestlinge OPFER VON DACHARBEITEN sind!!

Keine Frage, wir sind glücklich über jedes gerettete Baby, jedes, das NICHT im Schutt landet wie so viele andere, weniger glückliche Nestlinge. Wir werden jedem die bestmögliche Hilfe und Betreuung angedeihen lassen. Jedoch: All diese Jungtiere könnten und sollten von ihren Eltern aufgezogen werden! Eine Institution wie die Mauerseglerklinik sollte sich vor allem um Unfallvögel kümmern sowie um Nestlinge, die aufgrund von Hitze, Elternverlust etc. abstürzen und menschliche Hilfe brauchen.
Mehr und mehr werden unsere Ressourcen von Pfleglingen beansprucht, die eigentlich unser Gesetz hätte schützen sollen. Die widerrechtlich ihren natürlichen Niststätten entnommen wurden. Und solange es nicht staatliche Vorschriften zum Schutz von Gebäudebrütern gibt, die ausnahmslos bei jeder Sanierung, Renovierung und den Dachbereich betreffenden baulichen Maßnahme Anwendung finden, mit gleicher Priorität wie die Dämmungsvorschriften, - solange wird sich nichts daran ändern und das unsägliche Elend hinter Gerüsten und abgedeckten Dächern seinen Fortgang nehmen. Mauersegler werden nach und nach aus unserem Stadtbild verschwinden. Viele werden es nicht einmal bemerken. Vielleicht jammern sie dann über die Mückenplage. Aber da kann man ja dann zur chemischen Keule greifen!

Letztes Jahr sind Mauersegler und Schwalben zu Zehntausenden dem kalten Wetter im Mai/Juni zum Opfer gefallen. Dieses Jahr - anstatt radikale Maßnahmen zu ihrem Schutz und dem Wiederaufbau der Population zu ergreifen - berauben wir die Überlebenden ihrer Niststätten und töten ihre Brut. Der Vernichtungsfeldzug des Menschen gegen eine faszinierende Vogelart nimmt unaufhaltsam seinen Fortlauf.

"Only after the last tree has been cut down / Only after the last river has been poisoned / Only after the last fish has been caught / Then will you find that money cannot be eaten." (Weissagung der Cree)

Buchenstraße 9
D-65933 Frankfurt

Tel.:+49(69)35 35 15 04
Wir nehmen nur Segler an!

Telefonische Anfragen zu anderen Fundvögeln bearbeiten wir NICHT.

Wenden Sie sich dafür bitte an: Wildvogelhilfe.org/
 
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