Diese Frage müssen die Mitarbeiterinnen am Telefon der Mauerseglerklinik momentan ständig beantworten. Denn: Es gibt noch eine Reihe nicht flügger Jungvögel und es gibt noch Mauerseglerfreunde, die Küken aufgezogen haben und nun die flüggen Vögel freilassen wollen.
Um es gleich zu sagen:
Ja, es gibt noch vereinzelte Altvögel, die Junge füttern und es ziehen auch noch Mauersegler durch Deutschland, die vom Norden nach Afrika fliegen, um ihre Wintergebiete aufzusuchen. Es ist also durchaus noch möglich flügge Jungvögel auszuwildern.
Die Voraussetzungen dafür sind: Die Jungvögel müssen ein gutes Gefieder haben, sie sollten, je nach Größe, zwischen 38 und 42 Gramm schwer sein und es wäre vorteilhaft, wenn sie nicht ganz allein fliegen würden, wenn also Schwalben oder Mauersegler gesehen worden wären oder sie - wie in der Mauerseglerklinik - als Gruppe von Seglern starten könnten.
Außerdem muss das Wetter für die nächsten Tage relativ warm sein, nicht nur in unmittelbarer Nähe des Auswilderungsortes sondern auch im Großraum Richtung Süden und es muss Insekten geben, die von den Mauerseglern erbeutet werden können.
Wenn Sie beobachten, dass Nester, die noch von Altvögeln versorgt wurden, mehrere Tage nicht angeflogen werden, sollten Sie kontrollieren, ob darin noch Mauerseglerküken sitzen. Diese benötigen dann - aber auch nur dann - Hilfe. In einem solchen Fall wenden Sie sich bitte an die Mauerseglerklinik.
Auch wenn Sie nicht sicher sind, ob die jungen Mauersegler, die Sie aufgezogen haben, auch wirklich fit genug für den langen Flug nach Afrika sind, rufen Sie ruhig an. Unsere Mitarbeiterinnen beraten Sie gerne. Es ist auch möglich, dass Küken oder eigentlich flügge Segler nach Frankfurt kommen, um dann mit einer Gruppe junger Mauersegler zu starten. Bei gutem Wetter dürfen hier jeden Tag Mauersegler sich von hier aus den Himmel erobern.
Wir wünschen ihnen allzeit gute Winde und einen reich gedeckten Tisch!