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Unser Vogel der Woche: Mio mein Mio
Samstag, 05. Dezember 2015 02:53
Von: Dr. med. vet. Christiane Haupt
Mio, einige Tage nach seiner Ankunft

Mio, einige Tage nach seiner Ankunft, in seiner kuscheligen Box. Foto © C. Haupt

Das gesamte Großgefieder ist zerstört

Das gesamte Großgefieder ist zerstört. An Hals, Bauch und Brust war Mio völlig nackt. Dort wachsen jetzt langsam wieder Federn. Foto © C. Haupt

Unter der Sonne von "Ibiza"

Satt, zufrieden und wohlig gewärmt unter der künstlichen Sonne von "Ibiza" (unsere Sonnenbox) schaut Mio in die Kamera. Er sitzt rechts (mit dem noch rosigen nackten Schnabel). Vorn der stets etwas missmutige Justus, links unser Woody, hinten ist Nieboraczek zu sehen. Momo liegt zuunterst und dient allen anderen als Kopfkissen. Foto © C. Haupt

Es war das ärmste und erbärmlichste aller Mauerseglerkinder, das am Abend des 28. Oktober bei uns eintraf. Weit gereist, ursprünglich aus Plessé in Frankreich stammend und auf vielerlei Umwegen über Tours nach Lyon und nach Frankfurt gelangt, verdankt der kleine Segler es letztlich Facebook, dass seine besorgten Finder auf uns aufmerksam wurden und ihn schließlich zu uns schickten.
"Pioupioute", wie er wohl aufgrund seiner zarten Bettellaute genannt wurde, hieß bei uns sofort "Mio mein Mio". Es passte einfach! 27,2 g Vogel eroberten unsere Herzen im Sturm. Vom ersten Tag an war Mio einer unserer ganz besonderen Lieblinge. Vielleicht, weil man sich immer in die Armen, so schlimm Zugerichteten verliebt, für die es so schlecht aussieht …

Wir wissen nicht, mit welcher Art Futter Mio gefüttert wurde, vielleicht ein Insektenpaté, aber sicher enthielt es Cerealien, die dem kleinen Segler übel geschadet haben. Nicht nur das gesamte Gefieder, auch Gelenke und Skelettsystem haben schwerste Schäden davongetragen. Mios Schnabel war gebrochen und mit harten Krusten überzogen. Seine Augen waren leidend, matt und verschwollen. Große Teile des Körpergefieders waren ausgefallen, die Haut gerötet und verkrustet. Mio glich keinem Mauersegler mehr …

Nach einer Infusion, mehreren kleinen Portionen feinster Grillen und in einer kuscheligen warmen Box mit Teddybär untergebracht, war Mio bereits nicht mehr wiederzuerkennen. Seine Lebensgeister erwachten, er begann hungrig zu piepsen, es war mehr ein Krächzen. Wir waren uns einig: Nach allem, was Mio hinter sich und wie durch ein Wunder lebend überstanden hatte, sollte er nun noch eine schöne Zeit bekommen!

Und die hat er. Inzwischen ist aus Mio ein selbstbewusstes, kräftiges Kerlchen geworden, das unersättlich um Futter bettelt und schon mal die 38g-Marke knackt, die für seine zarte Statur die obere Grenze bedeutet. Quietschend hängt er am Finger und spachtelt. Da er sehr viele Fans bei uns hat, gibt es sehr viele Extra-Grillen! Er ist auch nicht mehr allein. Der grantige Justus aus Norddeutschland und Nieboraczek aus Polen, groß und sanft, sind Mios beste Freunde geworden. Wobei Mio eindeutig das Sagen hat! Und längst hat er den Bogen raus, sich genüsslich von zwei Seiten das struppige Köpfchen kraulen zu lassen …

Ganz ehrlich, wir wissen nicht was aus ihm werden wird. Es bestehen große Zweifel daran, ob er je wildbahnfähig werden könnte. Aber wer weiß? Wir möchten Mio jede Chance geben. Und solange er solche Freude am Leben hat wie jetzt, soll er bleiben dürfen. Dafür brauchen wir Ihre Hilfe! Vielen lieben Dank!

"Futtergeld für Mio"
Deutsche Gesellschaft für Mauersegler e. V.
Frankfurter Sparkasse,
BLZ: 500 502 01, Konto: 200 163 175
IBAN: DE 30 500 502 010 200 163 175
Swift-Bic: HELADEF 1822

 

Buchenstraße 9
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Tel.:+49(69)35 35 15 04
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