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Überraschung aus Como
Sonntag, 07. Juli 2013 15:51
Von: Christopher Müller

Enno mit Mauersegler...

... und in der Box. (c) E. Brendel

Das Klinik-Team staunte nicht schlecht, als am 30.6. ein neuer Patient aus Como, Italien, eingeliefert wurde. Statt des angekündigten Mauersegler-Nestlings schauten sie in die Augen eines jungen Alpenseglers.

 

Den aus Mannheim stammenden Urlaubern fiel der 30 Tage junge Vogel auf dem Vorplatz des Doms zu Como im wahrsten Sinne des Wortes vor die Füße. Während andere Menschen ihn achtlos liegen ließen und vermutlich für tot hielten, nahmen ihn die Finder auf und suchten nach Hilfe. Als Mauersegler identifiziert, war für sie klar, dass sie den halb verhungerten, hilfsbedürftigen Vogel in die Frankfurter Mauerseglerklinik bringen würden - auch wenn sie dafür die letzten Urlaubstage opfern und früher abreisen mussten. (Vielen Dank dafür an dieser Stelle!)

 

Natürlich wird der "Enno" getaufte Apus melba hier genauso gut versorgt wie jeder Apus apus. In nur einer Woche konnte er sein Körpergewicht bereits auf stattliche 90 g erhöhen. Damit wiegt er doppelt soviel wie ein ausgewachsener Mauersegler, was die kuschelige Nestatmosphäre mit seinen vier Mauersegler-Mitbewohnern aber in keinster Weise trübt.

 

Das Freilassen wird jedoch um einiges aufwändiger als bei unseren Mauersegler-Patienten. Alpensegler stammen, wie der Name andeutet, aus den Alpen und sind in Deutschland nur bis in den Freiburger Raum verbreitet. Würde er in Frankfurt freigelassen, wäre Enno also in der unglücklichen Lage als unerfahrener Jungvogel ohne Artgenossen auf sich alleine gestellt zu sein. Anders als die bereits erfolgreich im Rhein-Main-Gebiet gestarteten adulten Alpensegler, würde Enno zudem auf Frankfurt als "Heimatort" geprägt, was aus der Perspektive des Naturschutzes unerwünscht ist.

Daher wird Enno zu gegebener Zeit in Richtung Freiburg gefahren, wo er seine ersten Flugerfahrungen unter Artgenossen sammeln und später gemeinsam mit ihnen ins afrikanische Winterquartier ziehen kann.

 

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